Beitragvon pjesma » 01.02.2016, 01:28
hidden ist weg? schade.
nicht dass ich jetzt hier in unterhosen und unterhemd laufen würde, ich habe auch keine große geheimnisse. es geht mir bei tagebüchigem aber oft so, dass ich direkt in das kästchen schreibe, ohne nachzudenken ob die grammatik stimmt....hätte das manchem erspart. und hätte gerne seriosität behalten....dass ich auch schreiben kann, wenn ich mehr an das schreiben denke und weniger die bedürfniss habe die "dinge" ohne nachzudenken aus mir hinauszuschmeißen....na seis drum, egal.
irgendwann hab ich irgendwo gelesen, dass der wahrer grund ist, dass die leute heiraten, nicht die liebe ist.auch nicht die einsamkeit. auch nicht das kinderwunsch. auch nicht das ökonomische faktor.
der wahre grund dass die leute heiraten ist, dass die einen zeugen für eigenes leben haben. jemanden der ihr leben bestätigen kann. es gab sie. sie atmeten und bewegten sich. jemanden für weißtdunoch.
stark aufgefallen ist es mir, als ich 50 wurde. ein geburtstag, den man in großem kreiß der familie und freunden feiert.
war bei mir nicht so.
ich bin geboren, hab gelebt, lebe noch und habe noch vor zu leben so lange es sich nur richten lässt, aber mit zeugen meines lebens verhält es sich...kompliziert. es ist mir manchmal, als wäre ich eine urne, meine asche wurde schon während des lebens in alle himmelsrichtungen verstreut. ich bin überall lange genug stehen geblieben um freunde fürs leben zu gewinnen, aber niergendwo geblieben. alles stationen. zeiten und räume gingen nicht hand in hand. ich habe verlassen, wurde verlassen.
ich bin nicht traurig. oft hab ich mich umgedreht, und die brücke hinter mir zerbröckelte. manche auch nicht. aber ich musste weiter. ich habe viele zeugen meines lebens. aber nicht in stück, nicht hier, nicht gleichermasen verlässliche zeugen. daher bin ich compositae. mosaik. caleidoskop. irgendwas, was nicht unglücklich ist. aber irgendwas, was sich fragt: ist das eine aufgezwungene oder sich selbst auferlegte einsamkeit? geht es den anderen so?
ich weiß es nicht. ich sehe leute, die 50 jahre in selbem haus wohnen. die mit 55 noch lebende eltern in der nähe haben. mit 60 im umkreiß von 20 kilometer 5 geschwister haben. ich hab sogar manchem älterem herren die blumen verkauft für ihre frauen, mit welchen sie schon 50 jahre verheiratet sind. es ist nicht mein los.
meine freunde....jahr 2015, kommentar meine jugendfreundin die ich 20 jahre nicht gesehen habe: ach, du hast schon immer so schön gemalt, das überrascht mich jetzt nicht. jahr 2015, meine hessische freundin die ich seit zehn jahre regelmäsig zum kaffe trinken und gebabbel treffe: hast du das gemalt???ich wusste gar nicht das du malen kannst!
und so weiter und so fort, in allem berreichen des lebens, bin ich zerstückelte frau. nur ich alleine hab ich mich ganz, und manchmal ist es etwas viel zu tragen und zum erklären den "neuen" leuten schon gar unmöglich.
dichterin bin ich vielleicht gar nicht. vielleicht sind gedichte einfach nur die brotkrummen, versuche zu bezeugen dass ich da war, hier durchgelaufen bin. zeugen meines lebens.
einmal hatte ich lange alleine gewohnt. und manchmal, schrieb ich ein zettel und lag es auf den tisch als ich ausgegangen bin, mit der kurzer meldung wo ich hin gegangen bin. für wem, für niemanden, für mich oder für jemanden, falls ich nicht zurück kehre.diese idee vom verschwinden ist nicht neu. wohl aber auch diese nicht, das man existiert nur in bezug zu den anderen. ist das so. ist das so. ist das so. ich weiß es nicht.
ein fenster hat sich in mir aufgetan, seit ich beschlossen habe nicht alle türe zuzuschließen, nur weil die gesichter die an der schwelle auftauchen ganz neu sind. ich gebe chancen, ich öffne mich. aber es zieht hier, im korridor.
Zuletzt geändert von pjesma am 01.02.2016, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.