herzlich eingeladen ist jeder, der etwas mitteilen möchte, weniger oder mehr literarisch, kryptisch oder offen, essayistisch oder sozialkritisch, bitter oder süß, gar süßbitter....ohne den anderen zu kommentieren!
....die frau ist klein und irgendwie rosa. und voll weißer punkte. und sie ist geschwätzig und rund. und sie springt auf der bühne wie ein flummi. und, als ich frisch verliebt in ihr geist die vorlesung zu ende sah, entdeckte ich: die frau ist schon über drei jahre eben das. ein geist. sie lebt nicht mehr. aber, ihre worte haben mich fasziniert und ich bin voller bedauern dass sie einebbten. meinungen bezweifelt sie und hinterfragt sie, in dem sie das wort MEIN drin findet, das aber eigentlich gar nicht einem gehört, sondern gepuzzelt wurde von vielen mein-ungen der anderen. anderer-ungen, also. anderer-ungen zulassen. erkennen. lieben?
ja, die frau war rosa...ob sie als schutzpatronin eines sammeltagebuches taugt, weiß ich nicht. ich würde es ihr zutrauen, so flummig
tagebuch/ änderungen
Ich wollte mir eine neue Armbanduhr kaufen, und das sollte die einmalig schöne Superuhr werden, die Armbanduhr aller Armbanduhren, und wenn sie keinem Menschen außer mir gefallen hätte, wäre mir das egal gewesen, es ist ja MEINE Uhr. Auf der Suche nach schönen Armbanduhren geriet ich in einen Webshop mit Uhren zum Selbstgestalten. Das war das einzig Senkrechte! Ich gestaltete mir eine Armbanduhr, die ihresgleichen suchte, es wäre die Uhr gewesen, die mich glücklich gemacht hätte!
Ich legte sie in den Warenkorb und da lag sie dann, ungefähr eine Woche lang. Ich hatte die Bestellung noch nicht abgeschickt, das wollte ich später in aller Ruhe machen (AGB, Versand etc. sorgfältig prüfen ...). Jeder Tag brachte eine neue Freude: die Uhr, ich bestelle mir die Uhr! Es war mir gar nicht eilig.
Heute wollte ich die Uhr nun endlich ordern und stellte fest: sündteurer Versand aus Kalifornien, dazu kommen ggf. Zoll und Einfuhrumsatzsteuer, der Preis für die Uhr könnte sich locker verdoppeln, und obendrein hat der Shop in Deutschland schlechte Bewertungen. Das war's dann wohl, du schöne Uhr.
Aber sie liegt noch im Warenkorb. Warum sollte ich mich nicht weiterfreuen! Da liegt die Uhr, ich kann sie immer noch bestellen, jeder Tag bringt eine neue Freude, die Uhr!
Das Konsumverhalten mancher Menschen ist schon eigenartig ...
Ich legte sie in den Warenkorb und da lag sie dann, ungefähr eine Woche lang. Ich hatte die Bestellung noch nicht abgeschickt, das wollte ich später in aller Ruhe machen (AGB, Versand etc. sorgfältig prüfen ...). Jeder Tag brachte eine neue Freude: die Uhr, ich bestelle mir die Uhr! Es war mir gar nicht eilig.
Heute wollte ich die Uhr nun endlich ordern und stellte fest: sündteurer Versand aus Kalifornien, dazu kommen ggf. Zoll und Einfuhrumsatzsteuer, der Preis für die Uhr könnte sich locker verdoppeln, und obendrein hat der Shop in Deutschland schlechte Bewertungen. Das war's dann wohl, du schöne Uhr.
Aber sie liegt noch im Warenkorb. Warum sollte ich mich nicht weiterfreuen! Da liegt die Uhr, ich kann sie immer noch bestellen, jeder Tag bringt eine neue Freude, die Uhr!
Das Konsumverhalten mancher Menschen ist schon eigenartig ...
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
heute auf dem flohmarkt ingeborg bachmanns erzählungen erstanden. die erste gelesen.
ein ziehen geht durch meine brust.
ein ziehen geht durch meine brust.
ich beantworte seltsame fragen und frage mich selbst, ob es nicht zeitverschwendung ist. wahrscheinlich ist es das. ich sammele sätze. ich habe nicht gewußt, dass jemand solche sätze schreiben kann oder sagen kann und möchte sie festhalten, nur damit ich mich daran erinnere, dass solche worte gesagt werden können. und ich sammele sie weiter, obwohl ich weiß, dass sie wie gift alles zersetzen, zuviel raum einnehmen und lähmen. heute kam die frage, wo man den hingehen könne, mit all seinen ängsten. das sollen doch die schlaumeier mal sagen. zur npd? mein erster impuls, ich wollte einen psychiater empfehlen. nein..aber wo sind wir hingeraten?
pjesma hat geschrieben:herzlich eingeladen ist jeder, der etwas mitteilen möchte, weniger oder mehr literarisch, kryptisch oder offen, essayistisch oder sozialkritisch, bitter oder süß, gar süßbitter....ohne den anderen zu kommentieren!
....die frau ist klein und irgendwie rosa. und voll weißer punkte. und sie ist geschwätzig und rund. und sie springt auf der bühne wie ein flummi. und, als ich frisch verliebt in ihr geist die vorlesung zu ende sah, entdeckte ich: die frau ist schon über drei jahre eben das. ein geist. sie lebt nicht mehr. aber, ihre worte haben mich fasziniert und ich bin voller bedauern dass sie einebbten. meinungen bezweifelt sie und hinterfragt sie, in dem sie das wort MEIN drin findet, das aber eigentlich gar nicht einem gehört, sondern gepuzzelt wurde von vielen mein-ungen der anderen. anderer-ungen, also. anderer-ungen zulassen. erkennen. lieben?
ja, die frau war rosa...ob sie als schutzpatronin eines sammeltagebuches taugt, weiß ich nicht. ich würde es ihr zutrauen, so flummig
wen meinst du speziell pjesma?
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
hidden ist weg? schade.
nicht dass ich jetzt hier in unterhosen und unterhemd laufen würde, ich habe auch keine große geheimnisse. es geht mir bei tagebüchigem aber oft so, dass ich direkt in das kästchen schreibe, ohne nachzudenken ob die grammatik stimmt....hätte das manchem erspart. und hätte gerne seriosität behalten....dass ich auch schreiben kann, wenn ich mehr an das schreiben denke und weniger die bedürfniss habe die "dinge" ohne nachzudenken aus mir hinauszuschmeißen....na seis drum, egal.
irgendwann hab ich irgendwo gelesen, dass der wahrer grund ist, dass die leute heiraten, nicht die liebe ist.auch nicht die einsamkeit. auch nicht das kinderwunsch. auch nicht das ökonomische faktor.
der wahre grund dass die leute heiraten ist, dass die einen zeugen für eigenes leben haben. jemanden der ihr leben bestätigen kann. es gab sie. sie atmeten und bewegten sich. jemanden für weißtdunoch.
stark aufgefallen ist es mir, als ich 50 wurde. ein geburtstag, den man in großem kreiß der familie und freunden feiert.
war bei mir nicht so.
ich bin geboren, hab gelebt, lebe noch und habe noch vor zu leben so lange es sich nur richten lässt, aber mit zeugen meines lebens verhält es sich...kompliziert. es ist mir manchmal, als wäre ich eine urne, meine asche wurde schon während des lebens in alle himmelsrichtungen verstreut. ich bin überall lange genug stehen geblieben um freunde fürs leben zu gewinnen, aber niergendwo geblieben. alles stationen. zeiten und räume gingen nicht hand in hand. ich habe verlassen, wurde verlassen.
ich bin nicht traurig. oft hab ich mich umgedreht, und die brücke hinter mir zerbröckelte. manche auch nicht. aber ich musste weiter. ich habe viele zeugen meines lebens. aber nicht in stück, nicht hier, nicht gleichermasen verlässliche zeugen. daher bin ich compositae. mosaik. caleidoskop. irgendwas, was nicht unglücklich ist. aber irgendwas, was sich fragt: ist das eine aufgezwungene oder sich selbst auferlegte einsamkeit? geht es den anderen so?
ich weiß es nicht. ich sehe leute, die 50 jahre in selbem haus wohnen. die mit 55 noch lebende eltern in der nähe haben. mit 60 im umkreiß von 20 kilometer 5 geschwister haben. ich hab sogar manchem älterem herren die blumen verkauft für ihre frauen, mit welchen sie schon 50 jahre verheiratet sind. es ist nicht mein los.
meine freunde....jahr 2015, kommentar meine jugendfreundin die ich 20 jahre nicht gesehen habe: ach, du hast schon immer so schön gemalt, das überrascht mich jetzt nicht. jahr 2015, meine hessische freundin die ich seit zehn jahre regelmäsig zum kaffe trinken und gebabbel treffe: hast du das gemalt???ich wusste gar nicht das du malen kannst!
und so weiter und so fort, in allem berreichen des lebens, bin ich zerstückelte frau. nur ich alleine hab ich mich ganz, und manchmal ist es etwas viel zu tragen und zum erklären den "neuen" leuten schon gar unmöglich.
dichterin bin ich vielleicht gar nicht. vielleicht sind gedichte einfach nur die brotkrummen, versuche zu bezeugen dass ich da war, hier durchgelaufen bin. zeugen meines lebens.
einmal hatte ich lange alleine gewohnt. und manchmal, schrieb ich ein zettel und lag es auf den tisch als ich ausgegangen bin, mit der kurzer meldung wo ich hin gegangen bin. für wem, für niemanden, für mich oder für jemanden, falls ich nicht zurück kehre.diese idee vom verschwinden ist nicht neu. wohl aber auch diese nicht, das man existiert nur in bezug zu den anderen. ist das so. ist das so. ist das so. ich weiß es nicht.
ein fenster hat sich in mir aufgetan, seit ich beschlossen habe nicht alle türe zuzuschließen, nur weil die gesichter die an der schwelle auftauchen ganz neu sind. ich gebe chancen, ich öffne mich. aber es zieht hier, im korridor.
nicht dass ich jetzt hier in unterhosen und unterhemd laufen würde, ich habe auch keine große geheimnisse. es geht mir bei tagebüchigem aber oft so, dass ich direkt in das kästchen schreibe, ohne nachzudenken ob die grammatik stimmt....hätte das manchem erspart. und hätte gerne seriosität behalten....dass ich auch schreiben kann, wenn ich mehr an das schreiben denke und weniger die bedürfniss habe die "dinge" ohne nachzudenken aus mir hinauszuschmeißen....na seis drum, egal.
irgendwann hab ich irgendwo gelesen, dass der wahrer grund ist, dass die leute heiraten, nicht die liebe ist.auch nicht die einsamkeit. auch nicht das kinderwunsch. auch nicht das ökonomische faktor.
der wahre grund dass die leute heiraten ist, dass die einen zeugen für eigenes leben haben. jemanden der ihr leben bestätigen kann. es gab sie. sie atmeten und bewegten sich. jemanden für weißtdunoch.
stark aufgefallen ist es mir, als ich 50 wurde. ein geburtstag, den man in großem kreiß der familie und freunden feiert.
war bei mir nicht so.
ich bin geboren, hab gelebt, lebe noch und habe noch vor zu leben so lange es sich nur richten lässt, aber mit zeugen meines lebens verhält es sich...kompliziert. es ist mir manchmal, als wäre ich eine urne, meine asche wurde schon während des lebens in alle himmelsrichtungen verstreut. ich bin überall lange genug stehen geblieben um freunde fürs leben zu gewinnen, aber niergendwo geblieben. alles stationen. zeiten und räume gingen nicht hand in hand. ich habe verlassen, wurde verlassen.
ich bin nicht traurig. oft hab ich mich umgedreht, und die brücke hinter mir zerbröckelte. manche auch nicht. aber ich musste weiter. ich habe viele zeugen meines lebens. aber nicht in stück, nicht hier, nicht gleichermasen verlässliche zeugen. daher bin ich compositae. mosaik. caleidoskop. irgendwas, was nicht unglücklich ist. aber irgendwas, was sich fragt: ist das eine aufgezwungene oder sich selbst auferlegte einsamkeit? geht es den anderen so?
ich weiß es nicht. ich sehe leute, die 50 jahre in selbem haus wohnen. die mit 55 noch lebende eltern in der nähe haben. mit 60 im umkreiß von 20 kilometer 5 geschwister haben. ich hab sogar manchem älterem herren die blumen verkauft für ihre frauen, mit welchen sie schon 50 jahre verheiratet sind. es ist nicht mein los.
meine freunde....jahr 2015, kommentar meine jugendfreundin die ich 20 jahre nicht gesehen habe: ach, du hast schon immer so schön gemalt, das überrascht mich jetzt nicht. jahr 2015, meine hessische freundin die ich seit zehn jahre regelmäsig zum kaffe trinken und gebabbel treffe: hast du das gemalt???ich wusste gar nicht das du malen kannst!
und so weiter und so fort, in allem berreichen des lebens, bin ich zerstückelte frau. nur ich alleine hab ich mich ganz, und manchmal ist es etwas viel zu tragen und zum erklären den "neuen" leuten schon gar unmöglich.
dichterin bin ich vielleicht gar nicht. vielleicht sind gedichte einfach nur die brotkrummen, versuche zu bezeugen dass ich da war, hier durchgelaufen bin. zeugen meines lebens.
einmal hatte ich lange alleine gewohnt. und manchmal, schrieb ich ein zettel und lag es auf den tisch als ich ausgegangen bin, mit der kurzer meldung wo ich hin gegangen bin. für wem, für niemanden, für mich oder für jemanden, falls ich nicht zurück kehre.diese idee vom verschwinden ist nicht neu. wohl aber auch diese nicht, das man existiert nur in bezug zu den anderen. ist das so. ist das so. ist das so. ich weiß es nicht.
ein fenster hat sich in mir aufgetan, seit ich beschlossen habe nicht alle türe zuzuschließen, nur weil die gesichter die an der schwelle auftauchen ganz neu sind. ich gebe chancen, ich öffne mich. aber es zieht hier, im korridor.
Zuletzt geändert von pjesma am 01.02.2016, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Und dann habe ich geträumt von einem Häuserblock, umrahmt von ausgestorbenen Straßen, jedes Haus acht Stockwerke hoch, mit Stuckverzierungen nach allen Seiten.
In einem dieser Häuser hatte mein Lieblingssänger ein Restaurant. Es war nicht eigentlich seines, er ist ja Sänger und nicht Gastwirt; es gehörte seinem Lebensgefährten. In diesem Restaurant, hatte ein bösartiger Zeitgenosse behauptet, würden Hunde gekocht. Ich hatte das quasi per Buschtrommel erfahren. Die Polizei war bereits in Marsch gesetzt. Es blieben mir nur wenige Augenblicke. Ich kann mich erinnern, dass ich in einem großen Laden war, mit Bücherregalen bis unter die Decke, und CDs gab es auch, DVD-Alben, Kalender, Poster. Mein Lieblingssänger hatte Signierstunde. Vor mir stand eine lange Schlange von Fans; alle hatten irgendwas in der Hand, aufgeklappte CD-Alben, manche auch Konzertprogramme, Bücher, Poesiealben, egal was; mein Lieblingssänger sollte signieren, saß in seiner ganzen Präsenz (ein hinreißendes Mannsbild!) hinter dem Tresen und krakelte seine Paraphe. Manchmal sagte er ein paar persönliche Worte und malte ein Herzchen dazu. Es dauerte ewig. Ich war irgendwann an der Reihe, legte hin, was ich in der Hand hatte (ich kann mich nicht erinnern, was es war; es hätte eine Strickanleitung sein können oder ein Wanderkarte) und sprudelte: "Die Polizei ist unterwegs, es heißt, bei Ihnen wird Hund serviert, tun Sie was!! Ich sag es im Guten!!!" Er krakelte ein Namenszeichen hin und winkte mich durch. Ich stellte mich wieder ans Ende der Schlange an und überlegte, was ich beim zweiten Versuch sagen sollte. Es standen mindestens zwei Existenzen auf dem Spiel, seine und die seines Lebensgefährten, aber auch mein eigenes Weltbild; das Renommee meines Lieblingssängers, der angeblich gekochten Hund servierte, das durfte doch nocht wahr sein! Ich war wieder an der Reihe, legte mein Poesiealbum hin (oder was es immer war) und stieß heraus: "Polizei! Restaurant! HUND! TUN SIE WAS!"
Ich weiß nicht, wie es ausging, aber Auslöser war sicher, dass mein Lieblingssänger irgendwann dieser Tage ein Foto auf Facebook veröffentlicht hat, das seine Küche in seiner Bostoner Wohnung zeigt. Freistehende Kochinsel in der Mitte, Weinregale, poliertes Kupfer; es sah nicht so aus, als ob da jemals jemand Nudeln mit Tomatensoße kocht. Und ach ja, kein Hund.
Was nützt ein Wegweiser im Dunkel, und der nützliche Hund schläft.
Schreibt mein Lieblingspoet.
In einem dieser Häuser hatte mein Lieblingssänger ein Restaurant. Es war nicht eigentlich seines, er ist ja Sänger und nicht Gastwirt; es gehörte seinem Lebensgefährten. In diesem Restaurant, hatte ein bösartiger Zeitgenosse behauptet, würden Hunde gekocht. Ich hatte das quasi per Buschtrommel erfahren. Die Polizei war bereits in Marsch gesetzt. Es blieben mir nur wenige Augenblicke. Ich kann mich erinnern, dass ich in einem großen Laden war, mit Bücherregalen bis unter die Decke, und CDs gab es auch, DVD-Alben, Kalender, Poster. Mein Lieblingssänger hatte Signierstunde. Vor mir stand eine lange Schlange von Fans; alle hatten irgendwas in der Hand, aufgeklappte CD-Alben, manche auch Konzertprogramme, Bücher, Poesiealben, egal was; mein Lieblingssänger sollte signieren, saß in seiner ganzen Präsenz (ein hinreißendes Mannsbild!) hinter dem Tresen und krakelte seine Paraphe. Manchmal sagte er ein paar persönliche Worte und malte ein Herzchen dazu. Es dauerte ewig. Ich war irgendwann an der Reihe, legte hin, was ich in der Hand hatte (ich kann mich nicht erinnern, was es war; es hätte eine Strickanleitung sein können oder ein Wanderkarte) und sprudelte: "Die Polizei ist unterwegs, es heißt, bei Ihnen wird Hund serviert, tun Sie was!! Ich sag es im Guten!!!" Er krakelte ein Namenszeichen hin und winkte mich durch. Ich stellte mich wieder ans Ende der Schlange an und überlegte, was ich beim zweiten Versuch sagen sollte. Es standen mindestens zwei Existenzen auf dem Spiel, seine und die seines Lebensgefährten, aber auch mein eigenes Weltbild; das Renommee meines Lieblingssängers, der angeblich gekochten Hund servierte, das durfte doch nocht wahr sein! Ich war wieder an der Reihe, legte mein Poesiealbum hin (oder was es immer war) und stieß heraus: "Polizei! Restaurant! HUND! TUN SIE WAS!"
Ich weiß nicht, wie es ausging, aber Auslöser war sicher, dass mein Lieblingssänger irgendwann dieser Tage ein Foto auf Facebook veröffentlicht hat, das seine Küche in seiner Bostoner Wohnung zeigt. Freistehende Kochinsel in der Mitte, Weinregale, poliertes Kupfer; es sah nicht so aus, als ob da jemals jemand Nudeln mit Tomatensoße kocht. Und ach ja, kein Hund.
Was nützt ein Wegweiser im Dunkel, und der nützliche Hund schläft.
Schreibt mein Lieblingspoet.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
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