Ihre gespreizten Schenkel öffnen sich vor ihm, wie Hände eines Buddhisten, die sich im guten Glauben dem Universum öffnen. Eine goldene Locke legt sich um sein rotes Türmchen. Feucht und warm ist die Umarmung. Der Duft süßlich. Es wird das letzte Mal sein. Nie wieder wird er sie mit halb geöffneten Augen sehen, stoßweise atmend. Er könnte bleiben. Sonntags könnten sie sich auf der sonnigen Terrasse anlächeln. Die Ramakinder würden fröhlich den Frühstückstisch decken. Draußen regnet es. Der Lärm der Autos dringt als Rauschen ins Zimmer. Verflucht sei der Regenmacher. Im tiefsten Punkt verharrt er. Ihre blauen Augen schauen fragend und er sagt:
"Ich gehe." Sie nickt.
Abschied
Lieber Nifl,
das hast Du schön geschrieben. Aber trotzdem... Irgendwie finde ich das Geschlechterverhältnis in diesem Text sehr... antiquiert. Am Ende, so scheint mir, reitet der einsame Cowboy in den Sonnenuntergang. Oder hast Du hier die "demographische Katastrophe" auf den Punkt bringen wollen? Viele Individualisten = keine Ramakinder?
Fragt
Paul Ost
das hast Du schön geschrieben. Aber trotzdem... Irgendwie finde ich das Geschlechterverhältnis in diesem Text sehr... antiquiert. Am Ende, so scheint mir, reitet der einsame Cowboy in den Sonnenuntergang. Oder hast Du hier die "demographische Katastrophe" auf den Punkt bringen wollen? Viele Individualisten = keine Ramakinder?
Fragt
Paul Ost
Hallo Paul!
Echt? Warum? Sie trennen sich doch im beiderseitigen Einverständnis? Weder er noch sie kämpfen für ein Fortbestehen.
Also Paul ... das lässt mich in Tränen ausbrechen *g. Genau diesen Hinweis bekam ich nämlich schon vor dem Totalumbau der kleinen Szene...
Aber vielleicht soll es ja so sein... der Asphaltcowboy einer Singlegesellschaft...
Eigentlich wollte ich auf die "Beginnlosigkeit", auf die Zukunftsangst hinaus... auf den Unglauben an das Glück. Er nimmt den Regen als metaphorischen Beweis dafür, dass es "sein" (Werbe-)Glück eben nicht gibt, nicht geben kann.
Die Ramakinder haben zwei Bedeutungen:
1. "Werbefamilie-Happy-Frühstückskitsch aus den 70ern
2. Die Korrelation zu den geöffneten Buddhaschenkeln
Danke fürs Lesen und Kommentieren
LG
Nifl
Irgendwie finde ich das Geschlechterverhältnis in diesem Text sehr... antiquiert.
Echt? Warum? Sie trennen sich doch im beiderseitigen Einverständnis? Weder er noch sie kämpfen für ein Fortbestehen.
Am Ende, so scheint mir, reitet der einsame Cowboy in den Sonnenuntergang.
Also Paul ... das lässt mich in Tränen ausbrechen *g. Genau diesen Hinweis bekam ich nämlich schon vor dem Totalumbau der kleinen Szene...
Aber vielleicht soll es ja so sein... der Asphaltcowboy einer Singlegesellschaft...
Eigentlich wollte ich auf die "Beginnlosigkeit", auf die Zukunftsangst hinaus... auf den Unglauben an das Glück. Er nimmt den Regen als metaphorischen Beweis dafür, dass es "sein" (Werbe-)Glück eben nicht gibt, nicht geben kann.
Die Ramakinder haben zwei Bedeutungen:
1. "Werbefamilie-Happy-Frühstückskitsch aus den 70ern
2. Die Korrelation zu den geöffneten Buddhaschenkeln
Danke fürs Lesen und Kommentieren
LG
Nifl
Zuletzt geändert von Nifl am 05.09.2006, 22:39, insgesamt 2-mal geändert.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Lieber Nifl,
das hat mir gefallen, weil es den "normalen" Sprachgebrauch so gegen den Strich bürstet:
... weil der Leser vermutlich statt des tiefsten den Höhepunkt erwartet und den Kommentar "Ich komme!" statt "Ich gehe."
Mir gefällt der Text als Sprachspiel, aber als psychologisches Schlaglicht greift er mir zu kurz. Ist einfach zu wenig. Vielleicht solltest Du die Distanz, die sich in dem ersten Satz kundtut (versteht man den kurzen Text als ausschließlich aus seiner Perspektive gesehen, sind die geöffneten Buddhaschenkel schon ziemlich ulkig und evozieren eine merkwürdig unpersönliche, artifiizielle Sichtweise auf seine Partnerin) noch ein wenig ausbauen. Wenn man weiß, worum es geht, wird die Fremdheit spürbar.
Grüßchen
die Hasenflüsterin
das hat mir gefallen, weil es den "normalen" Sprachgebrauch so gegen den Strich bürstet:
Im tiefsten Punkt verharrt er. Ihre blauen Augen schauen fragend und er sagt:
"Ich gehe."
... weil der Leser vermutlich statt des tiefsten den Höhepunkt erwartet und den Kommentar "Ich komme!" statt "Ich gehe."
Mir gefällt der Text als Sprachspiel, aber als psychologisches Schlaglicht greift er mir zu kurz. Ist einfach zu wenig. Vielleicht solltest Du die Distanz, die sich in dem ersten Satz kundtut (versteht man den kurzen Text als ausschließlich aus seiner Perspektive gesehen, sind die geöffneten Buddhaschenkel schon ziemlich ulkig und evozieren eine merkwürdig unpersönliche, artifiizielle Sichtweise auf seine Partnerin) noch ein wenig ausbauen. Wenn man weiß, worum es geht, wird die Fremdheit spürbar.
Grüßchen
die Hasenflüsterin
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Huhu.
Freut mich sehr, dass du das erlesen hast!*hüpf
Ich hänge irgendwie an dem Text ... und alle Jahr krame ich ihn raus und schreibe ihn um ... *g ... Mit der Distanz hast du sicher Recht ... (hatte den Text vorher als Ich-Erzähler verfasst) ... aber mit dem "Fleisch" für die Figuren habe ich in diesem Text enorme Probleme.
mhmh ja Paul ... weiß nicht, ob das so relevant ist, wer bleibt oder geht. Die Trennung ist entscheidend. Aber das bringt mich auf die Idee, dass ich den Text mal aus der Frauenperspektive schreiben könnte.
Vielen Dank euch für die Beschäftigung!
LG
Nifl
... weil der Leser vermutlich statt des tiefsten den Höhepunkt erwartet und den Kommentar "Ich komme!" statt "Ich gehe."
Freut mich sehr, dass du das erlesen hast!*hüpf
Ich hänge irgendwie an dem Text ... und alle Jahr krame ich ihn raus und schreibe ihn um ... *g ... Mit der Distanz hast du sicher Recht ... (hatte den Text vorher als Ich-Erzähler verfasst) ... aber mit dem "Fleisch" für die Figuren habe ich in diesem Text enorme Probleme.
mhmh ja Paul ... weiß nicht, ob das so relevant ist, wer bleibt oder geht. Die Trennung ist entscheidend. Aber das bringt mich auf die Idee, dass ich den Text mal aus der Frauenperspektive schreiben könnte.
Vielen Dank euch für die Beschäftigung!
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Ein kurzer und treffsicherer Nifl. Ich muß allerdings zugeben, daß ich deinen Text schon vor ein paar Tagen gelesen habe, aber die Ramakinder einfach nicht unterbringen konnte. Ich bin kein großer Freund von Werbung, merke mir eingentlich nur besonders ausgefallene Sprüche, da man sie hin und wieder nutzen kann. Gerlinde half mir schließlich auf die Sprünge
Bin gespannt, was du nächstes Jahr daraus machst
Gruß
Stefan
Ich werd auch mal meine alten Texte durchblättern. Vielleicht findet sich darunter der eine oder andere den ich neu erfinden kann. Normalerweise lese ich die alten Texte nicht mehr, wenn sie erst einmal in den Ordnern liegen. Fehler !
Bin gespannt, was du nächstes Jahr daraus machst
Gruß
Stefan
Ich werd auch mal meine alten Texte durchblättern. Vielleicht findet sich darunter der eine oder andere den ich neu erfinden kann. Normalerweise lese ich die alten Texte nicht mehr, wenn sie erst einmal in den Ordnern liegen. Fehler !
Hey Steyk!
Ich auch *g
Der Hinweis zu den Ramakindern ist gut...
Die hat sich bei mir so eingebrannt, dass ich gar nicht auf den Gedanken kommen würde, jemand erkenne sie nicht...
Habt Dank!
LG
Nifl
Hi Paul,
das war für mich ehrlich gesagt noch nie ein Unterschied... aber jetzt, wo du so große Namen nennst, werde ich ganz unsicher *g ...
Interessant, sehr interessant !
Danke dir.
LG
Nifl
Bin gespannt, was du nächstes Jahr daraus machst
Ich auch *g
Der Hinweis zu den Ramakindern ist gut...
Die hat sich bei mir so eingebrannt, dass ich gar nicht auf den Gedanken kommen würde, jemand erkenne sie nicht...
Habt Dank!
LG
Nifl
Hi Paul,
das war für mich ehrlich gesagt noch nie ein Unterschied... aber jetzt, wo du so große Namen nennst, werde ich ganz unsicher *g ...
Interessant, sehr interessant !
Danke dir.
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
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