´Nen Morgen, Kollegen, ich bin wieder da.
Trotz gestrigen Saufens im Kopf noch glasklar,
was nicht jeder hier von sich so sagen kann.
Als Beispiel führ ich die Kollegin jetzt an.
Trägt Stiefel aus Leder und Röcke so knapp,
geschminkt wie ´ne Leiche, da lacht man sich schlapp.
Ich sag es euch, Leute, die braucht nur nen Mann,
Der ihr das klein Köpfchen mal grad rücken kann.
Ich hab sie gefragt, was denn sie davon hält,
mein Partner zu werden mit allem was zählt.*
Sie ließ mich so stehen und hat nur gelacht.
Ich hab sie dafür im Betrieb schlecht gemacht.
Die and´re Kollegin, auch die sagte Nein.
Ich wär nicht ihr Typ, ja was fällt der denn ein?
Ein echter Kerl bin ich, mal hart, mal verträumt.
Will nur wahre Liebe und´s Küch aufgeräumt.
Mach ich meine Witze, habt ihr nie gelacht.
Sie sind halt aus derberem Stoffe gemacht.
Betreten schaut Ihr weg und tauscht Blicke aus.
Ich bin halt kein Softie, mein Maul spricht frei raus.
Der Chef geht am meisten mir gegen den Strich.
Ich leiste so Vieles, doch nie lobt er mich
In dem Maße, wie es mir wirklich gebührt.
Stattdessen hat er gegen mich Wort geführt.
Ich wurde schon Spießer von euch hier genannt.
Da täuscht ihr euch Leute, ihr habt mich verkannt.
Ich steh auf Pink Floyd, darum kann´s ja nicht sein,
Pink Floyd CDs hören fällt Spießern nicht ein.
*Änderung nach Vorschlag von Gerda Jäger
Das Leben kann grausam sein Teil I
Hallo Gurke,
jaja, die alten Rollenspiele!
Ich glaube, ich würde das "denn" weglassen.
jaja, die alten Rollenspiele!
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Ich hab sie gefragt, was denn sie davon hält
Ich glaube, ich würde das "denn" weglassen.
Köstliche Ironie
Hier und da bin ich beim Lesen hängengeblieben, wegen der Betonungen der Silben, aber als Gesamtes finde ich es so beißend komisch, daß ich jetzt nicht an einzelnen Wörtern herumkritteln mag. Da werden schon noch Feedbacks kommen, denke ich...
Jedenfalls macht es mich neugierig auf Teil 2.
Gruß
Frank

Hier und da bin ich beim Lesen hängengeblieben, wegen der Betonungen der Silben, aber als Gesamtes finde ich es so beißend komisch, daß ich jetzt nicht an einzelnen Wörtern herumkritteln mag. Da werden schon noch Feedbacks kommen, denke ich...
Jedenfalls macht es mich neugierig auf Teil 2.
Gruß
Frank
Hallo Jürgen,
klasse gemacht, dasThema gut getroffen und satirisch aufgearbeitet.
Hallo Herby, Jürgen und alle hier im Faden Versammelten
Hm, hm, Versmaß hin Vermaß her,
Man muss diese Zeile entgegen dem natürliche Sprachfall betonen, wenn die Silbenzahl unbedingt übereinstimmen soll. "Würg".gif)
Sprachvergewaltigung nenne ich das.
Das ist ohnehin etwas, was mir schon des Öfteren aufgefallen ist, das gezählt wird ohne Rücksicht auf betonte und unbetonte Silben, so wie sie sich im natürlichen Sprachfluss ergeben.
Heraus kommen dann Zeilen mit gleicher Silbenanzahl, die keine Sprachmelodie mehr haben. Denkt mal an die Sonettregeln was die Silbenanzahl angeht, je nach dem ob man mit einer männlichen oder weiblichen den jeweiligen Vers beendet.
Manch einer tut gut daran zu zählen, ja, aber noch besser ist es sich selbst mal laut vorzulesen, ob der Sprachfluss ausschließlich über den den Vortrag hinzubekommen ist, oder ob er dem natürlichen Verlauf folgt.
Sonst wäre das alles zwar Anwendung von theoretischem Wissen, aber Poesie oder Lyrik käme unter dem Strich nicht heraus.gif)
Es gibt auch Autoren, die brauchen nicht zählen, die haben es schlicht und einfachdrauf ( im Ohr, im Gefühl, wahrscheinlich weil sie schon viel viel Übung haben)
Ich greife, die zitierte Strophe jetzt mal auf und stelle ein wenig um:
Gefragt hab ich sie, was sie davon hält
mir Partner zu werden mit allem was zählt.
Doch sie ließ mich stehen und hat laut gelacht,
dafür hab ich SIE im Betrieb schlecht gemacht.
Original von Jürgen zjm Vergleich:
Ich hab sie gefragt, was denn sie davon hält,
ein Paar mit mir werden mit allem was zählt.
Sie ließ mich so stehen und hat nur gelacht.
Ich hab sie dafür im Betrieb schlecht gemacht.
M. E. klingt es so viel lockerer und fließender.
Liebe Grüße
an alle
Gerda
klasse gemacht, dasThema gut getroffen und satirisch aufgearbeitet.
Hallo Herby, Jürgen und alle hier im Faden Versammelten
Hm, hm, Versmaß hin Vermaß her,
Man muss diese Zeile entgegen dem natürliche Sprachfall betonen, wenn die Silbenzahl unbedingt übereinstimmen soll. "Würg"
.gif)
Sprachvergewaltigung nenne ich das.
Das ist ohnehin etwas, was mir schon des Öfteren aufgefallen ist, das gezählt wird ohne Rücksicht auf betonte und unbetonte Silben, so wie sie sich im natürlichen Sprachfluss ergeben.
Heraus kommen dann Zeilen mit gleicher Silbenanzahl, die keine Sprachmelodie mehr haben. Denkt mal an die Sonettregeln was die Silbenanzahl angeht, je nach dem ob man mit einer männlichen oder weiblichen den jeweiligen Vers beendet.
Manch einer tut gut daran zu zählen, ja, aber noch besser ist es sich selbst mal laut vorzulesen, ob der Sprachfluss ausschließlich über den den Vortrag hinzubekommen ist, oder ob er dem natürlichen Verlauf folgt.
Sonst wäre das alles zwar Anwendung von theoretischem Wissen, aber Poesie oder Lyrik käme unter dem Strich nicht heraus
.gif)
Es gibt auch Autoren, die brauchen nicht zählen, die haben es schlicht und einfachdrauf ( im Ohr, im Gefühl, wahrscheinlich weil sie schon viel viel Übung haben)
Ich greife, die zitierte Strophe jetzt mal auf und stelle ein wenig um:
Gefragt hab ich sie, was sie davon hält
mir Partner zu werden mit allem was zählt.
Doch sie ließ mich stehen und hat laut gelacht,
dafür hab ich SIE im Betrieb schlecht gemacht.
Original von Jürgen zjm Vergleich:
Ich hab sie gefragt, was denn sie davon hält,
ein Paar mit mir werden mit allem was zählt.
Sie ließ mich so stehen und hat nur gelacht.
Ich hab sie dafür im Betrieb schlecht gemacht.
M. E. klingt es so viel lockerer und fließender.
Liebe Grüße
an alle
Gerda
Hallo Träumer, Herby, Frank, Gerda, Marlene und Wannendicht
Vielen Dank für Eure Kommentare. :grin:
Teil 2 ist im Moment nur ein Fragment. Allerdings, Marlene, wird es mit unserem Maulhelden darin nicht weitergehen. Mein Gedanke war, unter dieser Reihe Gedichte über Personen zusammenzufassen, deren Lebensstil ich hoffentlich niemals leben werde.
@Träumer
Tja, das "denn" brauchte ich für die Rhythmik. Es hat wohl zu sehr den Charakter eines Füllwortes.
@ Gerda
Au weia, Sprache vergewaltigen wollte ich nun wirklich nicht, nur daktylische Verse mit unbetontem Auftakt und betonter Endsilbe schmieden. Du hast Recht, Deine Version klingt flüssiger. Ich werde die Verse durchgehen und nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen (frühestens aber erst am Wochenende
).
Zu Deinen Anregungen bez. zitierter Strophe:
"mir Partner zu werden mit allem was zählt."
ist sehr gut. Das möchte ich gerne übernehmen, werde aber mir durch mein ersetzten.
Beim ersten Vers der Strophe lasse ich das "denn" und suche eventuell nach einer ganz anderen Möglichkeit. Ich will den Rhythmus aufrecht halten. Es kann auch ein Ansporn sein, ein Versmaß halten zu wollen, ohne Sprache zu vergewaltigen
Bei Vers drei und vier gefiel mir die inhaltliche Betonung der zwei Beteiligten und ihres Tuns: sie ließ mich so stehen - ich hab sie dafür...
Gefällt mir noch immer, werde aber Deine Anregung im Kopf behalten.
Ich überlege übrigens, den Text zu einem Song zu machen...mal sehen. Es lässt sich wunderbar zum Dreivierteltakt (Walzer) singen.
Vielen Dank
Jürgen
Vielen Dank für Eure Kommentare. :grin:
Teil 2 ist im Moment nur ein Fragment. Allerdings, Marlene, wird es mit unserem Maulhelden darin nicht weitergehen. Mein Gedanke war, unter dieser Reihe Gedichte über Personen zusammenzufassen, deren Lebensstil ich hoffentlich niemals leben werde.
@Träumer
Tja, das "denn" brauchte ich für die Rhythmik. Es hat wohl zu sehr den Charakter eines Füllwortes.
@ Gerda
Au weia, Sprache vergewaltigen wollte ich nun wirklich nicht, nur daktylische Verse mit unbetontem Auftakt und betonter Endsilbe schmieden. Du hast Recht, Deine Version klingt flüssiger. Ich werde die Verse durchgehen und nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen (frühestens aber erst am Wochenende

Zu Deinen Anregungen bez. zitierter Strophe:
"mir Partner zu werden mit allem was zählt."
ist sehr gut. Das möchte ich gerne übernehmen, werde aber mir durch mein ersetzten.
Beim ersten Vers der Strophe lasse ich das "denn" und suche eventuell nach einer ganz anderen Möglichkeit. Ich will den Rhythmus aufrecht halten. Es kann auch ein Ansporn sein, ein Versmaß halten zu wollen, ohne Sprache zu vergewaltigen
.gif)
Bei Vers drei und vier gefiel mir die inhaltliche Betonung der zwei Beteiligten und ihres Tuns: sie ließ mich so stehen - ich hab sie dafür...
Gefällt mir noch immer, werde aber Deine Anregung im Kopf behalten.
Ich überlege übrigens, den Text zu einem Song zu machen...mal sehen. Es lässt sich wunderbar zum Dreivierteltakt (Walzer) singen.
Vielen Dank
Jürgen
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